Knoblauch - Anbau

Zuerst einmal ist zu erwähnen, dass Knoblauch (lat. Allium Sativum), ein Liliengewächs ist und einzelne Zehen als Pflanzgut verwendet werden. Das bedeutet, dass man um eine ganze Knolle, welche aus 12 Zehen besteht, erhalten zu können, eine einzelne Knoblauchzehe stecken muss. Pro gesteckter Zehe erhält man im Folgejahr eine Knolle. Knoblauch ist eine relativ anspruchslose Pflanze, er muss nicht sonderlich viel gehegt und gepflegt werden, trotzdem gibt es ein paar Details, die man bei seinem Anbau beachten muss.

  1.  Er bevorzugt gute Böden.
  2. Das bedeutet, dass man die Würzknolle bevorzugt auf mittelschweren, durchlässigen Böden (lehmiger Sand bis sandiger Lehm) mit gutem Wasserspeichervermögen, anpflanzt.
    Der PH-Wert des Bodens sollte zwischen 6,8 und 7,2 liegen.
  3. Die besten Erträge erzielt man, wenn man Knoblauch auf fruchtbaren, sonnigen Böden an wärmeren Standorten kultiviert.
    Knoblauch ist winterhart, trotzdem sollte man beachten, dass kalte Winter, mit Bodenfrösten ohne schützende Schneedecke, zu Ausfällen bei der Ernte führen können. Deshalb sollte Knoblauch auch nicht zu spät im Herbst gesteckt werden, damit er, wenn es kälter wird bereits ein ordentliches Wurzelwerk gebildet hat und nicht mehr so anfällig für die Kälte ist.
  4. Die beste Pflanzperiode für den Knoblauch ist im Herbst oder im Frühjahr.
    Je nach Wetterlage zwischen Anfang Oktober und Ende November. Oder im kommenden Frühjahr, also zwischen Februar und April, sobald die Böden wieder befahrbar sind.
  5. Gepflanzt wird die einzelne Zehe.
    Dabei ist zu beachten, dass größere Zehen als Pflanzmaterial am besten geeignet sind.
  6. Das Pflanzgut kann manuell oder mit Spezial Knoblauchsplittern geöffnet werden.
    Dabei ist zu beachten, dass aufgrund der hohen Lohnkosten es nicht rentabel ist die Knollen per Hand zu öffnen. Da wir Pflanzgut anbieten (mehr dazu unter der Rubrik Saatgut) bieten wir es an, dass Pflanzgut zu brechen. Wir besitzen einen Knoblauchsplitter und bereiten das Pflanzgut gerne für sie auf. Es wird maschinell gebrochen und von uns am Förderband kontrolliert.
  7. Sind die Knollen einmal aufgebrochen, sollte man die Zehen postwendend stecken oder, falls der Boden zum Pflanzen noch zu nass ist, kann man den Knoblauch bei 4 Grad ein paar Tage im Kühlhaus aufbewahren. Lagert man den gebrochenen Knoblauch ungekühlt, so kann es zu Schimmel kommen. Möchte man das Pflanzgut länger lagern, dann nur ungebrochen als Knolle. Die Knolle ist 8 Monate haltbar.
  8. Mit einer speziellen Knoblauchsteckmaschine sollte man den Knoblauch ausbringen. Wir besitzen 2 Steckmaschinen, einen 3-Reiher und einen 5- Reiher. Bei Bedarf leihen wir sie gerne aus, immer anfragen. Beim Stecken ist zu beachten, dass die Zehen in 3-7 cm Tiefe mit 10-12 cm Abstand zwischen den einzelnen Zehen abzulegen sind. Der Abstand zwischen den Reihen beträgt 45 cm und in ein Beet passen 3 Reihen.
  9. Pro Hektar benötigt man 1200 kg Saatgut.
    Die Ausbeute wird im Durchschnitt 1:10 sein.
  10. Schwefelhaltigen Dünger verwenden.
    Es wird empfohlen, ca. 70-120 kg Stickstoff, 50kg P2O5 und 150 kg K20 als Patentkali (enthält 50 kg MgO).
  11. Der Knoblauch ist im Sommer bei starker Trockenheit 2-3-mal zu beregnen mit einer Regenmaschine und zwar sollten auf einen Quadratmeter 25-30 Liter Wasser fallen.
  12. Auf unkrautfreien Boden achten.
    Knoblauch hat eine geringe Konkurrenzkraft gegenüber Unkräutern, deshalb sollte er auf Böden ohne Unkrautdruck stehen. Knoblauch verträgt gut zugelassene Vor- und Nachauflaufherbizide. Es sollte also immer darauf geachtet werden, dass der Boden unkrautfrei bleibt. Ist er einmal mit Unkraut befallen, sollte dieses schnell entfernt werden.
  13. Knoblauch ist robust!
    Er ist wenig schädlings- und krankheitsanfällig. An tierischen Schädlingen können auftreten: Zwiebelthripse, Lauchminierfliege, Zwiebelhähnchen und die Knoblauchfliege, welche nur im Winter gepflanzten Knoblauch befällt, sowie Nematoden und Drahtwürmer. Sie führen allerdings nur zu geringen Ertragsausfällen.
  14. Pilzerkrankungen sind für den Knoblauch besonders in nassen Jahren relevant.

Das waren alle relevanten Informationen zum Knoblauchanbau. Über die Ernte berichten wir in der Rubrik Ernte. Falls Sie noch mehr über den Anbau der Würzknolle wissen möchten, können Sie uns gerne kontaktieren und nachfragen.

Aufbereitetes Saatgut bereit zum Ausbringen

Beim Knoblauchstecken
Beim Knoblauchstecken
Garpeck 3 Wochen nach der Aussaat
Garpeck 3 Wochen nach der Aussaat
Knoblauchzehe hat nach 3 Wochen im Boden bereits ausgekeimt und ein ordentliches Wurz elwerk gebildet.
Knoblauchzehe hat nach 3 Wochen im Boden bereits ausgekeimt und ein ordentliches Wurz elwerk gebildet.

Knoblauchstecken im Dezember 2015